Kunst, Kraut & Raketen: Warum uns die Art:Card Düsseldorf als Familie begeistert

Kunst, Kultur & Natur erleben: Mit der Art:Card Düsseldorf spannende Ziele wie das Schloss Dyck entdecken – ideal für die ganze Familie © Stiftung Schloss Dyck
Art:Card Düsseldorf: Kunst, Kultur & Natur entdecken; z. B. Schloss Dyck erleben – ein Highlight für die ganze Familie!
Kunst, Kultur & Natur erleben: Mit der Art:Card Düsseldorf spannende Ziele wie das Schloss Dyck entdecken – ideal für die ganze Familie © Stiftung Schloss Dyck

Kultur mit der Familie? Klingt erstmal nach hitziger Diskussion im Auto und gelangweiltem Blick auf alte Gemälde. Doch die Düsseldorfer Art:Card hat uns eines Besseren belehrt: Zwischen barocker Gartenkunst in Schloss Dyck, moderner Architektur auf ehemaliger Raketenstation, Kunstwanderung auf der Insel Hombroich und einer Marvel-Ausstellung im Kunstpalast haben wir erlebt, wie vielseitig und zugänglich Kultur heute sein kann – selbst mit unterschiedlichen Interessen. Kein Pflichtprogramm, kein Museums-Marathon, sondern echte Entdeckungen, gute Gespräche und erstaunlich viele gemeinsame Aha-Momente. Wer dachte, Kultur sei staubig, hat diese Karte noch nicht ausprobiert.

Art:Card Düsseldorf und Umgebung: Kultur, aber ohne Zwang

Mit heranwachsenden Kindern gemeinsame Ausflüge zu planen, ist nicht kompliziert – es ist eine Kunstform. Die Interessen gehen auseinander, die Wochenenden sind oft verplant, und wenn man nicht aufpasst, ist der Sonntag schon wieder rum, bevor man überhaupt aus dem Haus ist. Meine Frau und ich wollten aber mal wieder etwas unternehmen, das mehr ist als ein Spaziergang oder ein Kinobesuch.

Die Art:Card Düsseldorf kam da gerade recht. Ein Ticket, das Zugang zu rund 40 Museen und Kultureinrichtungen in Düsseldorf und Umgebung bietet. Wir dachten: Einen Versuch ist es wert. Und was soll ich sagen? Es wurde eine Zeit, die uns als Familie nicht nur zusammengebracht, sondern auch inhaltlich wirklich begeistert hat.

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Die Kunsthalle im „Kultur“-Herzen Düsseldorfs: Kunst und dann Pizza in der Altstadt © U. Otte

Schloss Dyck: Geschichte mit viel Raum zum Atmen – Die  erste Station mit unserer Art:Card

Unser erster Familienausflug führte uns nach Schloss Dyck – ein beeindruckendes Wasserschloss mit richtig viel Platz drumherum. Schon die Anfahrt durchs Grüne ließ Hoffnung aufkeimen: Vielleicht ein Ausflug, bei dem niemand die Augen verdreht, das WLAN vermisst oder auf halber Strecke die Lust verliert. Spoiler: Es hat funktioniert.

Die großzügige Parkanlage ist wie gemacht zum entspannten Herumlaufen. Kein „Nicht auf den Rasen!“, keine Schilder mit erhobenem Zeigefinger, sondern einfach Natur, wie sie sein soll – mit Wiesen, Wegen und kleinen Überraschungen am Wegesrand. Ideal, um gemeinsam zu flanieren, aber auch okay, wenn sich mal jemand ein paar Meter absetzt, weil „Familienzeit“ gerade ein bisschen zu intensiv ist.

Im Schloss selbst gibt’s eine angenehm gestaltete Ausstellung zur Garten- und Kulturgeschichte – informativ, aber nicht trocken, und frei begehbar ohne festgelegte Laufrichtung. Aktuell läuft sogar eine Sonderausstellung: „Gartenfokus – Küchengärten“ (bis 17. August 2025), mit eindrucksvollen Fotografien rund um das Thema Nutzgärten – so stimmungsvoll, dass selbst sonst eher unimponierbare Familienmitglieder stehen bleiben.

Und weil wir nicht nur für den Moment leben: Schloss Dyck hat das ganze Jahr über ein buntes Programm. Vom Internationalen Gartenfestival über moderne Skulpturen im Park, Open-Air-Konzerte bis hin zum Weihnachtsmarkt – hier wird es nie langweilig, aber auch nie hektisch. Es liegt bei uns „um die Ecke“. Wir kommen wieder, auch ohne Kinder.

Ein Ort mit Geschichte und Grün, Kultur und Kaffeepause – und einem wunderbaren Mix aus Freiheit, Inspiration und familiärem Frieden auf Zeit.

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Zu jeder Jahreszeit ein Hingucker © Stiftung Schloss Dyck

Langen Foundation: Wo früher Raketen standen, steht heute moderne Kunst – Art:Card Station 2

Ganz anders – aber nicht weniger eindrucksvoll – war unser Besuch der Langen Foundation. Schon der Ort hat Geschichte: eine ehemalige NATO-Raketenstation mitten in der niederrheinischen Landschaft, heute Heimat für moderne Kunst und ein architektonisches Meisterwerk von Tadao Ando.

Das Gebäude selbst wirkt fast wie eine Skulptur – klare Linien, viel Beton, Glas, Licht. Reduziert und ruhig, als hätte jemand dem Trubel der Welt einen minimalistischen Kontrapunkt entgegensetzt. Wer hier durch die Ausstellungsräume geht, merkt schnell: Das ist kein Ort zum Durchhetzen. Eher einer zum Innehalten – selbst dann, wenn man sich sonst bei moderner Kunst eher fragt, wo oben und unten ist.

Auch als Familie hat uns dieser Ort überrascht. Keine Reizüberflutung, keine quietschbunten „Bitte-Anfassen“-Stationen – dafür ein stilles Staunen, auch bei denen, die sonst nicht unbedingt vor jeder Installation in Begeisterung ausbrechen. Es war eher ein gemeinsames Schauen und Spüren – mit Raum für Gespräche, Schweigen und die ein oder andere ehrlich gemeinte „Was soll das eigentlich darstellen?“-Frage.

Die Ausstellungen wechseln regelmäßig und sind oft so mutig wie der Ort selbst. Mal Fotografie, mal Skulptur, mal raumfüllende Installationen, die man sich nicht erklären muss, um sie zu fühlen. Dazu draußen: viel Weite, viel Himmel, viel Zeit.

Kurz: Die Langen Foundation ist kein klassisches Ausflugsziel für „mal eben schnell“, sondern ein Erlebnis mit Tiefgang. Und ja, am Ende waren wir uns einig – auch ohne Raketenabschussrampe ist dieser Ort ziemlich abgefahren.

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Coole Ausstellungen im einzigartigen Tadao Ando Gebäude: Staunen inklusive © Stefan Schrörs

Die aktuelle Ausstellung bot moderne Kunst mit Fokus auf asiatische Werke – ruhig, konzentriert und offen für Interpretation. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen wir uns als Familie Zeit nahmen, einfach zu schauen, zu fragen, zu denken. Jeder nahm etwas anderes mit, und genau das machte den Besuch so besonders.

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Zeitlos und faszinierend: Fotomotive inklusive © Langen Foundation

Insel Hombroich: Entdeckung statt Anleitung – Art:Card die Dritte

Die Museumsinsel Hombroich hat uns überrascht. Keine Schilder, keine Wegführung, keine „bitte folgen Sie der Linie auf dem Boden“-Pädagogik. Stattdessen: Pavillons, Skulpturen, Natur, Architektur – alles so miteinander verwoben, dass man nie genau weiß, wo das eine aufhört und das andere beginnt.

Wir ließen uns einfach treiben. Hinter jeder Biegung etwas Neues: Kunstwerke, die in offenen, lichtdurchfluteten Räumen stehen, Gebäude, die wirken, als wären sie aus der Landschaft herausgewachsen, statt hineingebaut worden. Keine Beschriftung, keine Belehrung – dafür viel Raum für eigene Gedanken und Entdeckungen. Gerade das machte den Reiz aus. Jeder fand seinen Zugang, und niemand wurde dabei überfordert oder unterfordert.

Der Ort strahlt eine ruhige Konzentration aus – fast wie ein Spaziergang durchs Denken. Und auch wenn zwischendurch mal jemand fragt, ob das da jetzt wirklich Kunst ist oder einfach vergessen wurde: Das gehört dazu.

Und zum Schluss – als hätte jemand genau gewusst, wie man so einen Besuch rund macht – gibt’s in der Kantine nicht nur stilles Wasser und Inklusive-Kaffee, sondern auch ein Brot mit Butter. Schlicht, ehrlich, gut. Für den Papa vielleicht sogar das heimliche Highlight.

Fazit: Hombroich ist kein typisches Museum. Es ist ein Ort zum Entdecken, Durchatmen und Staunen – ganz ohne Pflichtprogramm.

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Natur und Architektur gehen so wunderbar miteinander einher © Stefan Schrörs

Kunstpalast Düsseldorf: Superhelden, Stilleben – und Staunen – Art:Card: Unsere vierte Station

Am Sonntag ging es zurück nach Düsseldorf in den Kunstpalast. Dort lockte uns neben der beeindruckenden Sammlung alter Meister vor allem die aktuelle Marvel-Ausstellung. Eine gelungene Mischung aus Popkultur, Design, Filmgeschichte und Medienkunst – klug präsentiert, ohne anbiedernd zu sein.

Die Ausstellung wurde für uns zu einem gemeinsamen Erlebnis, das zeigte: Kultur muss nicht immer leise und ernst sein. Sie darf bunt, unterhaltsam und zugänglich sein – und trotzdem zum Denken anregen. Danach zog es uns noch zu Rubens, Beuys und Co., und plötzlich saßen wir auf einer Bank in der Gemäldegalerie und unterhielten uns über Malerei. Kein Pflichtprogramm – einfach echtes Interesse.

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Wechselnde Ausstellungen für die ganze Familie: Für jeden war was dabei. © Markus Luigs

Fazit: Ein Wochenende, das bleibt

Was bleibt von der Art:Card? Zum einen viele neue Eindrücke. Aber vor allem: Gespräche, gemeinsame Entdeckungen, Erlebnisse, die man nicht so schnell vergisst. Als Familie haben wir Orte gesehen, die jeder für sich spannend fand – und doch haben wir alles gemeinsam erlebt.

Die Art:Card ist für uns mehr als ein Museumsticket. Sie war der Anstoß, Zeit anders miteinander zu verbringen. Kein Zwang, kein pädagogischer Zeigefinger – sondern eine Einladung, Kultur in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben. Und gerade mit größeren Kindern, bei denen gemeinsame Zeit nicht mehr selbstverständlich ist, war das genau das Richtige.

Wir werden die Karte auf jeden Fall weiter nutzen – nicht, weil wir „noch etwas mitnehmen wollen“, sondern weil es einfach Freude macht.

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So schön kann die Heimat sein: K1 Lichterfest © Düsseldorfer Marketing GmbH, U. Otte

Die Art:Card des Düsseldorfer Kulturamtes kann man hier kaufen. Aber es gibt sie auch vor Ort an den teilnehmenden Standorten.

Zur Zeit kostet die Karte für Erwachsene € 100, für Studenten und Azubis € 40 und für Menschen unter 21 Jahren € 15 (Geschwisterkinder: Nr. 1 € 10; Nr. 2 € 5). Die „Profi-Version“ inkl. Oper und Theater etc. gibt es für € 140.

Text: Stefan Schrörs // Bilder: © siehe Bildtext

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