Wandertipps für heiße Tage – Naturerlebnis und Abkühlung perfekt verbinden

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Wo die Hitze Pause macht – wenn Wandern zur Sommerabkühlung wird.  © Sebastian Stiphout
Diese fünf Wanderrouten führen an heißen Sommertagen durch grandiose Naturlandschaften und bieten echte Erfrischungen.
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Wo die Hitze Pause macht – wenn Wandern zur Sommerabkühlung wird.  © Sebastian Stiphout

Die besten Wanderungen im Sommer sind die, bei denen man sich unterwegs oder am Ende abkühlen kann. In Seen, durch Klammen oder entlang von Wasserfällen. Diese coolen Wandertipps verbinden Naturerlebnis mit Erfrischung, auch an besonders heißen Tagen.

Frische Spuren: Wandern mit Abkühlung

Wenn der Sommer die Berge aufheizt und die Sonne das letzte Eis aus den Rinnen saugt, wird die Sehnsucht nach Abkühlung zum ständigen Begleiter. Dann führen die schönsten Wege nicht nur über Grate und Almen, sondern auch zu Bergseen, Wasserfällen und durch schattige Schluchten. Es sind Touren, bei denen der Rucksack leicht bleibt und das Ziel eine kalte Erfrischung ist. Wandern mit Abkühlung ist jedoch mehr als nur ein taktischer Kniff gegen die Hitze. Es ist ein sinnlicher Zugang zur Natur: der Sprung ins Wasser, das Knistern von Gischt auf der Haut, das Echo in engen Schluchten. Wer solche Routen wählt, denkt nicht nur an Höhenmeter, sondern auch an abkühlende Momente. Diese fünf Touren führen an heißen Tagen durch grandiose Naturlandschaften und bieten echte Erfrischungen.

# 1 Ein klarer Moment inmitten des Karwendels: Der Isarursprung

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Immer am Wasser entlang: Die Wanderung zum Isarursprung ist eine tolle Tour für die ganze Familie  © Region Seefeld

Ein Erlebnis, das über den Moment hinausgeht. Der Ursprung eines Flusses, hoch oben im Karwendel. Die Isar beginnt ihre Reise im wilden Hinterautal bei Scharnitz in der Region Seefeld und sprudelt als rechtsdrehende Quelle aus den Tiefen des Berges. Übrigens eine echte Rarität und schon in der Antike schrieb man dem rechtsdrehenden Wasser besondere Heilkräfte zu. Ob zu Fuß oder mit dem E-Bike – der Weg zum Isarursprung führt durch unberührte Natur: Wälder, Almen, Felsen und das Rauschen des Wassers begleiten die Wanderung. Hier, wo der Fluss entspringt, spürt man den Puls der Berge. Ein Ort, der etwas Magisches ausstrahlt – ein Kraftort, an dem das Wasser genauso frisch und rein bleibt wie vor Jahrhunderten.

Info: Die Wanderung zum Isarursprung ist etwa 11 Kilometer lang und führt durch eines der unberührtesten Naturgebiete Tirols – perfekt für einen erfrischenden Tagesausflug.

#2 Eintauchen in die Einsamkeit: Wanderung zum Butzensee

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In der alpinen Wildnis des Bregenzerwaldes liegt hoch oben der natürliche Hochgebirgssee Butzensee.  © Sebastian Stiphout

Ein Sprung in die Vergangenheit – und einer ins eiskalte Wasser: Die Tour von Warth-Schröcken über Bürstegg zum Butzensee vereint alpine Geschichte mit sinnlicher Abkühlung. Hoch über dem Tal, auf 1.715 Metern, liegt Bürstegg, die einst höchste Walsersiedlung Vorarlbergs. Sanfte Almwiesen treffen hier auf schroffe Felsen, die Stille erzählt vom einfachen Leben früherer Zeiten. Nach einer kurzen Rast führt der Weg weiter hinauf – über einen aussichtsreichen Höhenrücken zum Butzensee, einem kalten, klaren Bergsee unterhalb der Mohnenfluh. Wer hier badet, tut es nie lange, aber mit allen Sinnen. Umrahmt von Stein, Gras und Himmel wird das Wasser zur Belohnung für alle, die Hitze und Höhenmeter nicht scheuen. Auf dem Rückweg bleibt das Gefühl, einen seltenen Moment zwischen Zeitreise und Taucherlebnis erlebt zu haben.

Tipp: Viele Wanderer laufen an der Kapelle St. Martin in Bürstegg vorbei, ohne sie zu bemerken – dabei ist sie ein stiller Zeitzeuge der Walser und lädt zu einem kurzen Moment voller Geschichte und Ruhe ein.

#3 Spiegelbild der Berge:  Abkühlung im Seebensee

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Der Seebensee ist der perfekte Spiegel von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze.  © Tirol Werbung/Heinzlmeier

Glasklares Wasser, eingerahmt von grauem Fels – der Seebensee ist ein alpines Postkartenmotiv, das seine Versprechen hält. Der Weg dorthin führt durch herrliche Bergwälder, über weite Almböden, vorbei an Kühen. Dabei zeigt sich immer wieder die majestätisch die Zugspitze.  Über den Forstweg ist der Sebensee sogar mit dem Kinderwagen erreichbar. Mit jedem Schritt wächst die Vorfreude, bis das türkisfarbene Wasser zwischen den wilden Felsen endlich aufblitzt: ein Ort, der zum Innehalten, Abtauchen und Staunen einlädt. Wer sich in den See wagt, spürt die Kälte nicht nur auf der Haut, sondern tief im Körper – klar, scharf, belebend.

Tipp: Noch mehr Emotionen verspricht der Seeben-Klettersteig – eine sportliche und gut gesicherte Route direkt entlang des Seebenbach-Wasserfalls. Das Sprühwasser sorgt bei jedem Tritt für eine extra Portion Abkühlung.

#4 Auf Schmugglerpfaden zum Eiswasser: Monte Breva

Auf dem Weg zum Monte Breva lädt der idyllische Lago del Monte zu einem erfrischenden Fußbad ein.  © Hansi Heckmair

Wo einst Waren die Grenze wechselten, wechselt heute der Blick: von Tal zu Tal, von Land zu Land. Hoch über Livigno folgt die Route zum Monte Breva alten Schmugglerpfaden und führt in eine Welt aus weiten, grasbedeckten Hängen und steinigen Rücken, die mit Schneefeldern gesprenkelt sind. Schon der Aufstieg zwischen Italien und der Schweiz ist ein Erlebnis: Die Luft wird klarer, die Temperaturen kühler, das Panorama Schritt beeindruckender. Oben, auf über 3.000 Metern, öffnet sich ein Rundblick, der von den Gletschern der Berninagruppe bis zum Ortler reicht – der Nationalpark Stilfserjoch inklusive. Das eigentliche Finale wartet jedoch beim Abstieg: der Lago del Monte, ein kleiner, eiskalter Bergsee auf 2.606 Metern – ideal, um die Füße zu kühlen. Wer springt, vergisst den Rest.

Tipp: Und wer sich später, unten im Tal, noch einmal erfrischen will: Der Lago di Livigno wartet mit türkisblauem Wasser – leicht zugänglich, sportlich und wärmer als gedacht.

#5 Eiskalt und strahlend blau: Die Strudeltöpfe Alp Mora

Strudeltöpfe auf der Alp Mora – natürliche Pools, die man sich erwandern muss.  © Danuser

Kaltes Wasser, tiefe Becken, klare Gedanken. Hoch über Flims haben Wasser und Zeit ausdauernd den Fels bearbeitet. Auf der Alp Mora liegen 20 Strudeltöpfe – rund und glatt geschliffene Becken. Nach der Schneeschmelze füllt der Maliensbach die Mulden, die sich wie Perlen aneinanderreihen. Wo tief unten die Rheinschlucht liegt, hüpft hoch oben das Sonnenlicht zwischen hellen Steinplatten und alpiner Vegetation über die Wasseroberfläche. Fast so, als wolle es vormachen, was nur die Mutigsten wagen: einen Sprung ins eiskalte Becken. Manche steigen zögernd hinein, andere verharren regungslos mit den Füßen im Wasser. Doch die Erfrischung lohnt sich.

Info: Der Weg beginnt im Weiler Fidaz und führt auf schmalen Pfaden in nur zwei Stunden bis zu den Strudeltöpfen – und doch scheint die Zeit dort oben stehen zu bleiben.

Text: HPR // Bilder © siehe Bildtext

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