Wir waren für Euch in Osttirol unterwegs. Eingebettet zwischen den Hohen Tauern und den Dolomiten, bietet die Region eine atemberaubende Kulisse für Naturliebhaber und Abenteurer. Hier erwarten Euch majestätische Gipfel, idyllische Täler und kristallklare Bergseen, die jeden Besucher in ihren Bann ziehen. Und gutes Essen gibt’s auch.
In Osttirol liegen unter anderem das Defereggental, das Virgental, das Iseltal und das Lesachtal, die alle mit ihrer einzigartigen Schönheit begeistern und im Sommer wie im Winter großartige Urlaubsmöglichkeiten bieten. Ihr findet weitere Infos auch in einem unserer früheren Beiträge über die Region.
Osttirol ist vor allem den Skifahrern unter Euch ein Begriff. Wintersportfans schätzen die schneesicheren Pisten, modernen Liftanlagen und abwechslungsreichen Abfahrten, die sowohl für Anfänger als auch für Profis ideale Bedingungen bieten.
Osttirol ist ganzjährig ein attraktives Ziel
Die Gegend ist aber auch für Sommerurlauber eine hochattraktive Destination, die mit zahlreichen Wander- und Radwegen, vielen Bergseen und vielfältigen Outdoor-Aktivitäten wie Klettern und Paragliding unvergessliche Naturerlebnisse bietet.
Wir möchten Euch gern ein paar Tipps geben, was Ihr abseits des klassischen Skiurlaubs in Osttirol erleben könnt, und warum sich ein Aufenthalt im Süden Österreichs im Herbst besonders lohnt. Die kulinarischen Spezialitäten der Region sollen dabei nicht zu kurz kommen.
Herbstliches Hochgebirge
Auch außerhalb der Hochsaison im Sommer und Winter ist Osttirol ein spannendes Ziel. In der Zeit von Mitte September bis November hat die Bergwelt einen ganz besonderen Charme.
Die Lärchenwälder färben sich golden, der Morgennebel zieht über die Wiesen und die Natur wird in geradezu mystisches Licht getaucht. Gleichzeitig wird es an sonnigen Tagen noch schön warm und die Bedingungen für eine Wanderung sind geradezu ideal.
Unterkünfte sind leicht zu finden
Übernachtungsmöglichkeiten für jedes Budget findet Ihr hier, vom Pensionszimmer bis zum Luxushotel ist alles dabei.
Wir haben übrigens im Hotel Belmonte in Sillian gewohnt. Es handelt sich hierbei um ein kleines, aber feines Boutiquehotel mit sehr gutem Essen und schönen, modernen Zimmern. Das Haus befindet sich in Laufweite zum Bahnhof Sillian, was uns sehr entgegenkam, da wir mit dem Zug angereist sind.
Der Nationalpark Hohe Tauern
Wenn Ihr Euch im Nationalpark Hohe Tauern umsehen wollt, ist die Teilnahme an einer geführten Wanderung mit einem Ranger, der Euch die schönsten Wege zeigen und viele Informationen über Fauna und Flora vermitteln kann, besonders empfehlenswert. Begegnungen mit Steinbock, Steinadler oder Murmeltier sind hierbei keine Seltenheit.
Falls Ihr lieber auf eigene Faust losziehen wollt, schaut Euch die Tourenvorschläge auf der Webseite der Region Osttirol an.
Besonders gefällt uns hier die thematische Gruppierung, denn wer würde nicht gern mal allein am Berg stehen und in völliger Ruhe auf einen der 266 Dreitausender Osttirols blicken?
Sommerwanderungen findet Ihr hier, Winterwanderungen haben einen eigenen Bereich. Passend zur Jahreszeit empfehlen wir Euch die Themenseite Herbstwanderungen, hier findet Ihr schöne Touren, die der Jahreszeit Rechnung tragen.
Wie überall in den Bergen ist das Wetter im Herbst schwer kalkulierbar und man muss mit schnellem Wetterwechsel und Niederschlägen rechnen, daher ist besondere Vorsicht geboten. Bleibt im Zweifelsfall lieber im Hotel oder macht etwas anderes, wir geben Euch im Laufe des Beitrages dazu noch ein paar Empfehlungen
Wandern am Fluss
Den Weitwanderern unter Euch möchten wir den Iseltrail ans Herz legen. Dem Lauf der Isel, einem der letzten frei fließenden Gletscherflüsse der Alpen, von der Mündung bis zum Ursprung zu folgen – das ist die Idee hinter diesem ganz besonderen Wanderweg.
Mit einer Gesamtlänge von etwa 74 Kilometern und insgesamt 2120 Höhenmetern bergauf erfordert er eine gute Kondition, entschädigt aber im Gegenzug mit großartigen Ausblicken und viel unberührter Natur.
Bike & Hike
Ihr wollt nicht nur wandern, sondern auch biken? Hier gibt es diverse Routenvorschläge für das beliebte Bike & Hike.
Auf kulinarischer Entdeckungstour
Wer wandert, muss auch essen. Zum Glück hat Osttirol kulinarisch viel zu bieten.
Falls Ihr gern selbst Hand anlegt und eine Unterkunft mit Kochmöglichkeit habt, verkostet unbedingt die lokalen Produkte, die mit viel Liebe und Handarbeit hergestellt werden. Hier ein paar Anregungen, was Ihr probieren könntet. Eine Übersicht der Lokalitäten nebst Bezugsmöglichkeiten findet Ihr hier.
Schon mal Bergfleisch versucht?
Die Carnivoren unter Euch sollten der Villgrater Bergfleisch GmbH einen Besuch abstatten. Hier wird Fleisch von lokalen Rinderrassen zu vielen verschiedenen Wurst- und Speck-Spezialitäten verarbeitet, die im SB-Shop vor Ort frisch erworben werden können.
Oder lieber Ziegenkäse?
Wenn Ihr Käse bevorzugt, versucht die Ziegenkäsespezialitäten vom Figerhof der Familie Jans aus Kals. Uns haben es besonders der Ziegenkäse mit Bockshornklee und die Glocknerkugeln angetan. Leider kann man nicht direkt ab Hof kaufen, man bekommt die Sachen aber im lokalen Einzelhandel. Zudem greifen viele gehobene Restaurants und Hotels der Region auf den Käse vom Figerhof zurück.
Wir hatten die Gelegenheit, den Hof zu besichtigen, um uns von der Qualität der Produkte und ihrer Erzeugung selbst ein Bild zu machen.
Alles vom Apfel
Obstfans werden sich auf dem Obsthof von Familie Webhofer in Gaimberg wie zu Hause fühlen. Dort verarbeitet man eigene Äpfel zu Apfelsaft, Apfelessig und Obstbränden. Die Apfelplantage befindet sich neben dem Hof. Natürlich kann man im Hofladen auch frisches Obst direkt vom Baum kaufen. Die Verarbeitung der Früchte erfolgt gleich vor Ort.
Zum Anwesen gehört auch eine gemütliche Stube, in der die Destillieranlage steht. Hier kann man diverse selbstgemachte Brände probieren.
Nach telefonischer Absprache mit Seniorchef Friedel Weghofer kann auch eine Gruppenverkostung gebucht werden, bei der die Teilnehmer diverse Produkte degustieren und viel über die Erzeugung der Spirituosen lernen können. Apfelsaft gibt’s übrigens auch.
Zu Besuch bei der Glocknerbiene
Wer sich auf der kulinarischen Entdeckungsreise die Beine vertreten möchte, dem empfehlen wir den Bienenweg in Kals.
Imker Sebastian Bauernfeind betreut am Fuße des Großglockners über 100 fleißige Bienenvölker und erzeugt mit ihrer Hilfe einen hervorragenden Honig, der unter dem Label „Glocknerbiene“ verkauft wird. Zudem bildet er als Meister für Bienenwirtschaft den Imker-Nachwuchs aus und betreibt neben seiner Werkstatt einen schmucken SB-Laden, in dem der eigene Honig und zahlreiche weitere Bienenerzeugnisse angeboten werden.
Hier hatten wir die Gelegenheit, uns die Honigerzeugung vom Bienenstock bis zum Fertigprodukt erklären zu lassen.
Gehobene Gastronomie mit Ausblick
Als Restauranttipp legen wir Euch den Braugasthof Glocknerblick ans Herz, der nur einen Katzensprung entfernt vom Bienenweg liegt und somit ein idealer Ausgangspunkt für den Rundgang ist. Danach empfehlen wir, noch im Gasthof einzukehren. Das Lokal bietet nicht nur einen grandiosen Ausblick auf den Großglockner, sondern Ihr bekommt dort auch sehr gutes Essen.
Zur Auswahl stehen bodenständige Gerichte wie die ortstypischen Schlipfkrapfen, aber auch überregionale Spezialitäten und tolle Desserts werden von Küchenchefin Theresa Rogl zubereitet. Sehr schmackhaft waren übrigens die Short Ribs. Wer danach meint, zuviel gegessen zu haben, dem empfiehlt der Chef gern den selbstkreierten Bierbrand namens Avornix.
Dazu gibt es ein süffiges, selbstgebrautes Bier, das aus der heimischen Braustube im Untergeschoss kommt. Die könnt Ihr Euch nach vorheriger Terminvereinbarung selbst ansehen.
Falls Ihr es nicht erwarten könnt und die erwähnten Schlipfkrapfen schon vor Eurem Besuch in Osttirol verkosten wollt, macht sie doch einfach selbst. Hier steht, wie’s geht.
Zu Gast in der Hauptstadt
Steht Euch der Sinn nach einem Stadtbummel und etwas Kultur? Dann fahrt nach Lienz, der größten Stadt der Region. Die charmante Hauptstadt Osttirols liegt eingebettet zwischen den majestätischen Lienzer Dolomiten und bietet eine einzigartige Mischung aus alpiner und mediterraner Atmosphäre.
Wir raten Euch zur Teilnahme an einer Stadtführung, denn es gibt viel zu sehen. Das geht auch im Rahmen einer kostenfreien Tour, die regelmäßig vom Tourismusbüro angeboten wird und Euch in etwa 90 Minuten kreuz und quer durch die Altstadt führt.
Falls Ihr lieber ohne Guide losziehen wollt: Die 5 „Must-Dos“in Lienz sind hier beschrieben.
Unser Fazit
Wir haben den Aufenthalt in Osttirol sehr genossen. Die Landschaft rund um die höchsten Berge Österreichs ist abwechslungsreich und bietet reichlich Auswahl für Outdoor-Aktivitäten. Dazu kommen die vielfältigen kulinarischen Optionen. Dabei ist uns besonders die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Einheimischen im Gedächtnis geblieben. Insgesamt ist Osttirol ein großartiges Ziel zu jeder Jahreszeit, gerade der Herbst hat ein ganz besonderes Flair. Wir kommen wieder!
Zum Schluss noch ein Veranstaltungstipp: Allen, die wie wir gern wandern gehen, legen wir die Winterwandertage im Januar 2025 in Kartitsch ans Herz. Schon ab 195 Euro pro Person seid Ihr dabei, dafür bekommt Ihr drei Übernachtungen, täglich ein besonderes Abendprogramm und könnt an vier geführten Wanderungen teilnehmen.
Diese Reise wurde unterstützt vom Tourismusverband (TVB) Osttirol. Einige Bilder und Informationen sind den Presseinformationen und den Webseiten des TVB Osttirol entnommen. Dieser Beitrag wurde von Oliver Riekenbrauk erstellt.
Weiteres Reisethema auf Outdoor Elements: St. Anton am Arlberg ist ein ideales Ziel für alle, die auf Bike & Hike stehen.
