Raufklettern, um runterzukommen: Bouldern für die Seele

Bouldern
Eine Studie untersucht die positiven Effekte von Klettern/Bouldern auf die Seele. Foto: Miriam Mayer
Eine Studie erforscht die positiven Effekte von Klettern/Bouldern auf die Seele. Studienteilnehmer im Großraum München und Rosenheim gesucht.
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Eine Studie untersucht die positiven Effekte von Klettern/Bouldern auf die Seele. Foto: Miriam Mayer

In der faszinierenden Welt des aufstrebenden Trendsports Bouldern steckt mehr als nur körperliche Herausforderung. Die Frage, ob Bouldern neben coolen Moves und starken Armen auch einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit haben kann, steht im Mittelpunkt der Forschung eines Teams von Masterstudierenden unter der Leitung von Dr. Katharina Goßmann am Lehrstuhl für Klinische und Biologische Psychologie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Die Studie begann bereits im Oktober 2023 und läuft noch bis Juni 2024.

Studienteilnehmer:innen für „Bouldern gegen Depression“ im Großraum München und Rosenheim gesucht.

Die Techniker Krankenkasse hat herausgefunden, dass psychische Diagnosen im ersten Halbjahr 2023 mit durchschnittlich 1,74 Fehltagen pro versichertem Erwerbstätigen den zweithöchsten Anteil an Krankschreibungen ausmachten. Depressionen und andere psychische Erkrankungen verzeichneten laut DAK einen alarmierenden Anstieg von 53 Prozent. Erschwerend kommt hinzu, dass Betroffene in Bayern durchschnittlich 97 Tage auf einen Psychotherapieplatz warten müssen.

Bouldern für die Seele

In dieser schwierigen Situation haben sich die beiden engagierten Klettertrainerinnen Larissa Kranisch und Sabrina Höflinger aus Weyarn und Frasdorf für eine innovative Lösung eingesetzt. An fünf Standorten in Südostbayern bieten sie manualisierte Boulderkurse speziell für Menschen mit Belastungsstörungen wie Burnout oder Depression an. Diese Kurse verbinden das intensive Erleben des Boulderns und Kletterns mit Elementen der Achtsamkeitslehre und Entspannungstechniken. Wichtig ist, dass diese Kurse keine Therapie ersetzen, sondern präventiv oder begleitend eingesetzt werden können.

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Foto: Miriam Mayer

Grundlage für dieses Angebot ist die wissenschaftliche Studie „Klettern und Stimmung“ des Universitätsklinikums Erlangen, in der die Wirkung von Boulderkursen als ähnlich effektiv, wie die einer kognitiven Verhaltenstherapie bewertet wurde. In Zusammenarbeit mit dem Team um Dr. Katharina Goßmann sollen diese Erkenntnisse in einer weiteren wissenschaftlichen Studie vertieft werden.

Kranisch und Höflinger öffnen ihre Kurse für eine Kooperation mit der wissenschaftlichen Studie, um mehr über die Wirkung der Boulderkurse zu erfahren. „Je mehr wissenschaftliche Erkenntnisse wir über die Wirkung der Kurse gewinnen, desto mehr Menschen können wir diese innovative Maßnahme bei Burnout oder Depression zugänglich machen“, erklärt Höflinger. Kranisch ergänzt: „Das Ziel wäre, dass die Kurse zumindest präventiv und anteilig von den Krankenkassen übernommen werden und wir durch Prävention helfen, emotionale Schieflagen zu vermeiden oder abzumildern“.

Teilnehmer:innen, die sich neben dem Boulderkurs auch auf die wissenschaftliche Rundreise einlassen, können sich über eine persönliche Auswertung, eine anteilige Gutschrift der Kursgebühr und einen Bergzeit-Gutschein freuen. Weitere Informationen zu Terminen und Anmeldung gibt es unter www.kletternundtherapie.de.

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Foto: Miriam Mayer

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