
Werbung // Wer kennt es nicht, dieses Gefühl der Ohnmacht: Man tritt morgens heraus aus seinem Haus, möchte sein Fahrrad aufschließen und schaut ins Leere – das geliebte Vehikel ist nicht mehr da. Steht einfach nicht mehr dort, wo man es abends zuvor an den Laternenmast gekettet hat. Kurz noch einmal überlegt – „Habe ich es wirklich hier angekettet, oder steht es doch woanders?“ Und dann die niederschlagende Erkenntnis: „Mein Fahrrad ist weg. Geklaut.“
Textilüberzüge, Apps und Diamant-Stahl – Fahrraddieben wird’s schwer gemacht
Rund 250.000 Fahrräder wurden laut Polizeistatistik im Jahr 2024 entwendet – und das sind nur die gemeldeten Diebstähle. Die wahre Zahl der Diebstähle liegt wahrscheinlich erheblich höher. Diebe haben es gezielt auf hochwertige Rennräder, E-Bikes oder Mountainbikes abgesehen, um sie weiterzuverkaufen. Seit 2005 hat sich der Schadendurchschnitt je gestohlenem Fahrrad mehr als verdreifacht.
Wahrscheinlich hat es schon jeden Radbesitzer erwischt, der sein Bike draußen stehen lassen muss, weil er keinen geeigneten Keller oder ähnliches zur Verfügung hat. Oftmals verschwinden Räder ja sogar am hellen Tag, wenn man nur mal gerade etwas einkaufen fährt. Oder wenn man abends ins Kino oder in die Kneipe geradelt ist.

Was ist „sicher“?
Der Diebstahl von hochwertigen Rädern ist für Täter ebenso lukrativ wie er für die Besitzer quälend ist. Und letztlich hilft nur eines: Das Rad sicher abschließen. Aber „sicher“ ist nun einmal relativ. Ist ein Bügelschloss sicher? Ist ein Faltschloss besser? Ist es sicher, ein Rad mit gleich zwei Schlössern unterschiedlicher Bauweise anzuketten? Zumindest verringert es die Gefahr des Verlustes. Aber ganz sicher sein, das kann man eben nicht. Weil Diebe heutzutage professionell vorgehen und bestens ausgestattet sind.
Häufigstes Werkzeug der organisierten Rad-Diebe ist heutzutage die Akkuflex. Es dauert in der Regel nur wenige Sekunden, ein herkömmliches Ketten-, Falt- oder Bügelschloss mit einem solchen Trennscheiben-Gerät aufzutrennen.
Textilschlösser von Texlock: Leicht, sicher und schick
Es braucht also Gegenmaßnahmen. Und hier haben sich die Hersteller von Fahrradschlössern in der jüngeren Vergangenheit einiges einfallen lassen. Die Firma Texlock zum Beispiel zeigt, dass man nicht nur mit Stahl ein sicheres Schloss bauen kann. Auch technische Textilien bieten hohen Widerstand gegen Angriffe – und bieten darüber hinaus weitere Vorteile: deutlich weniger Gewicht und mehr Flexibilität.
Texlock verbindet einen gehärteten Stahlkern und robuste Hightech-Textilfasern. Die Texlock-Fasern ummanteln den Stahlkern in drei Lagen, die unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Somit erfüllt jede Lage eine spezielle Funktion: Schutz gegen Sägen, Schneidwerkzeuge, Feuer, UV-Strahlung und mechanische Beanspruchung. Gleichzeitig schützen sie den Lack des Fahrrads vor Kratzern – und halten Wind und Wetter stand, ohne an Funktion oder Optik zu verlieren.
Trelock – Dank App ständig mit dem Rad verbunden
Schlösser-Hersteller Trelock kommt bei seiner Palette von Faltschlössern mit dem FS 480 COP auf den Markt: Besonderer Clou ist die Rückseite des Halters: Hier lässt sich unauffällig und sicher ein Apple AirTag oder ein Samsung SmartTag verstecken. Mit den Tags kann das Fahrrad ohne großen Aufwand über das Smartphone getrackt werden. Die gummierten Glieder aus gehärtetem Stahl lassen sich dabei bis zu einem Meter Länge entfalten. Das Anschließen eines Fahrrads an ein stationäres Objekt wird dadurch erheblich komfortabler.
AXA Foldable: Das Beste aus zwei Schlosswelten
Das AXA-Schloss „Foldable“ kombiniert die Vorteile eines Kettenschlosses und eines Faltschlosses: Es ist sehr flexibel, stark und leicht auf einem Fahrrad zu transportieren. Es ist ein schlüsselbetriebenes Schloss, das für den Einsatz in einer belebten Umgebung mit hohem Diebstahlrisiko geeignet ist. Mit der Länge von 130 cm kann man das Fahrzeug einfach und sicher an einem festen Objekt befestigen.

Kryptonite Diamond Lock: Das härteste Schloss der Welt?
Noch weiter geht die Firma Kryptonite mit ihrem neu entwickelten Flaggschiff unter den Fahrradschlössern: dem Kryptonite Diamond Lock. Dieses Bügelschloss bietet maximale Gegenwehr bei aggressiven Diebstahlversuchen. Mit einer Ummantelung aus Diamant-Partikeln ist dieses Bügelschloss für höchsten Schutz und Langlebigkeit konzipiert. Durch die Diamant-Beschichtung werden Trennscheiben der Akkuflex einfach aufgerieben und in kürzester Zeit unschädlich gemacht.
Abus Yardo: Schluss mit Schlüsselsuche – per Fingerabdruck öffnen
Die Firma Abus hat sich etwas ausgedacht, um das ewige Suchen nach dem Schlüssel für’s Schloss zu beenden. Mit dem „Yardo“-Fahrradschloss benötigt man weder einen Schlüssel noch einen Zahlencode oder eine App. Denn es öffnet sich ganz automatisch, sobald der Finger auf den Sensor gelegt wird.

Ein Speicher für 20 verschiedene Fingerabdrücke erlaubt auch Familienmitgliedern, Freunden oder Kollegen, auf das Fahrrad zuzugreifen. Die Fingerabdrücke können jederzeit gelöscht und durch neue Nutzer ersetzt werden. Das Speichern und Löschen von Fingerabdrücken erfolgt direkt am Schloss, indem einer von zwei möglichen Hauptnutzern (die Administratoren) mit ihrem Finger den jeweiligen Modus aktivieren. Die Energie bezieht das Yardo über eine kleine CR2-Batterie im Schlosskörper, die bis zu 10.000 Schließvorgänge ermöglicht.
All diese Neuentwicklungen machen den Fahrraddiebstahl sicher nicht unmöglich. Sie erschweren ihn aber zumindest ganz erheblich.
Text: Olaf Jansen. Nachdruck, auch in Auszügen, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verfassers. Bilder: © siehe Bildtext
Weiteres Reisethema auf Outdoor Elements: Per Rennrad durch die üppigen Tropen Thailands.