Tektonikarena Sardona – ein Stück Afrika mitten in der Schweiz

Sardona
In der Tektonikarena Sardona ist einiges geboten. Nirgendwo auf der Welt zeigt sich die Plattenüberschiebung so anschaulich wie hier.
In der Tektonikarena Sardona ist einiges geboten. Nirgendwo auf der Welt zeigt sich die Plattenüberschiebung so anschaulich wie hier.
Sardona
In der Tektonikarena Sardona ist einiges geboten. Nirgendwo auf der Welt zeigt sich die Plattenüberschiebung so anschaulich wie hier.

In der Tektonikarena Sardona ist einiges geboten. Nirgendwo auf der Welt zeigt sich die Plattenüberschiebung so anschaulich wie im Grenzgebiet der Schweizer Kantone Graubünden, Glarus und St. Gallen. Kein Wunder also, dass die Tektonikarena Sardona bei Flims Laax Falera seit 2008 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Beim Wandern, Radeln und Klettern im Kerngebiet der Tektonikarena, aber auch in deren „Speckgürtel“ erlebt man die Entstehungsgeschichte der Alpen hautnah.

Wo der Fluss noch wild sein darf: die Rheinschlucht – der „Swiss Grand Canyon“

Sardona
Die Rheinschlucht – der „Swiss Grand Canyon“

Zwischen Reichenau und Ilanz wähnen sich Wanderer und Mountainbiker unversehens im Grand Canyon. Hier in der „Ruinaulta“ hat sich der Rhein in Jahrmillionen seinen tiefen Weg durch die Schlucht gebaggert. Der „Swiss Grand Canyon“ gehört zum Spektakulärsten, was Graubünden – und die gesamten Alpen – zu bieten hat. Am eindrücklichsten erlebt man die Rheinschlucht beim Rafting. Für etwas weniger Adrenalin, aber umso schönere Aussichten sorgen Wanderwege sowie (E-)Bike-Routen entlang des Rheins. Wer es tiefenentspannt angehen lassen will, der entdeckt den Grand Canyon mit der Bahn oder dem Postauto. Es gibt sogar Cabrio-Postautos!

Über sieben Brücken musst du gehen: der einzigartige Wasserweg Trutg dil Flem

Sardona
Der einzigartige Wasserweg Trutg dil Flem

Der im wahrsten Wortsinn ausgezeichnete Wassererlebnisweg Trutg dil Flem folgt dem Lauf des Gebirgsbaches Flem von seiner Quelle im oberen Segnesboden durch wilde Schluchten bis ins Dorfzentrum von Flims. Um trockenen Fußes die Wildwasser zu überqueren, hat der Bündner Künstler Jürg Conzett sieben spektakuläre Brücken gebaut – absolut sehens- und gehenswert! Die Wanderung von der Quelle ins Dorf ist zwölf Kilometer lang, man muss mit knapp drei Stunden reiner Gehzeit rechnen. Zum Einstieg an der Abzweigung zur Segneshütte kommt man entweder mit dem Shuttlebus oder mit der Seilbahn Naraus. Man kann den Wasserweg aber auch nach Belieben abkürzen – oder von Flims hoch zur Quelle wandern.

Klettern ist so alt wie die Menschheit. Und der Pinut Klettersteig ist fast so alt …

Sardona
An der Südkante des Flimsersteins befindet sich der historische Klettersteig Pinut – anno 1739 erstmalig schriftlich erwähnt.

Am Flimserstein liegt die Abbruchkante des Flimser Bergsturzes, der sich vor rund 9.500 Jahren ereignete. Er gilt als der größte alpine Bergsturz, der in der Schweiz je stattfand. An der Südkante des Flimsersteins befindet sich der historische Klettersteig Pinut – anno 1739 erstmalig schriftlich erwähnt. Damit ist der Eisenweg hoch über den Dächern von Flims der älteste Klettersteig der Schweiz. Seit 2007 erstrahlt er in neuem Glanz. Durch Höhlen, über Leitern und Treppen geht man über drei fast senkrechte Felsstufen zum Ausstieg – ein Abenteuer für die ganze Familie! Die obligatorische Klettersteigausrüstung kann man in Flims einfach ausleihen. Zum Start kommt man per Shuttle und anschließend in etwa einer halben Stunde zu Fuß. Der Klettersteig selbst überwindet etwa 700 Höhenmeter und ist auch für Kinder ab zwölf Jahren geeignet. Wer sich das Abenteuer nicht selbständig zutraut, der lässt sich von einem Profi-Guide führen. Sicherheit geht vor!

Zu Fuß durch die Weltgeschichte: Wandern und Klettern in der Tektonikarena Sardona

Sardona
Wandern und Klettern in der Tektonikarena Sardona.

Die alpine Naturlandschaft in Flims, Laax und Falera zeichnet sich durch extrem vielseitige Landschaftsformen zwischen 600 und über 3.000 Metern Seehöhe aus. Los geht’s auf einfachen Uferwanderungen am Rheinufer. Achtung: Betretungsverbot ausgewiesener Kiesbänke vom 1. April bis 15. Juli! Weiter führen dann nette Familienwanderungen zwischen 1100 und 1600 Meter Höhe, bevor man (am besten mit Lifthilfe) in die alpine Bergregion vorstößt.
Auch Kletterer kommen in der Tektonikarena voll auf ihre Kosten. Der Klettergarten Segnesboden bietet Einsteigern und Familien beste Möglichkeiten. Hier kann man es auf 31 Kletterrouten in den Schwierigkeitsgraden 2a bis 6b im wahrsten Sinne auf die Spitze treiben.

Einen Blick tief ins Innere der Erde riskieren: der Besucherpavillon Sardona

Der ist täglich geöffnet und natürlich gratis. Wer noch tiefer in die Entstehungsgeschichte von Mutter Erde eintauchen will, der nimmt jeweils samstags und sonntags an einer GeoGuide Sardona-Führung im Besucherpavillon teil. Termine 2022: 25. Juni bis 30. Oktober, jeweils von 11:00 bis 14:30 Uhr. Apropos geführte Touren: In Flims Laax Falera werden von April bis Ende Oktober viele Naturerlebnisprogramme mit ausgewiesenen Experten angeboten – vom Vogellauschen über Pilzexkursion bis zur Orchideenwanderung.

Nachts im (Freiluft-)Museum: eine Übernachtung unterm Sternenzelt

Sardona
Nachts im (Freiluft-)Museum: eine Übernachtung unterm Sternenzelt.

Bock auf porentief reine Luft? Auf unendlich viele Sterne? Und auf einen unvergesslichen Sonnenaufgang? Dann ist dieses zweitägige Welterbe-Erlebnis genau das Richtige! Man fährt am Samstag gemütlich mit der Gondel oder dem Shuttle hoch zur Gipfelstation, genießt den Komfort (und die Wärme) des Berghauses, isst hier zu Abend und bezieht anschließend am Besucherpavillon Sardona sein Nachtlager unter freiem Sternenhimmel. Nach einer unvergesslichen Nacht und einem grandiosen Sonnenaufgang gibt’s im Berghaus Frühstück. Und ein GeoGuide erklärt die Entstehung der Alpen. Buchbar vom 25. Juni bis 18. September. Preise: 139 Franken für Erwachsene, 109 Franken für Kinder bis 16 Jahren, 49 Franken für Kinder bis 5.

Weiteres Thema auf Outdoor Elements: 7 Dinge, die Du in den Alpen noch nie gemacht hast!

0 replies on “Tektonikarena Sardona – ein Stück Afrika mitten in der Schweiz”